VORHANG AUF, FILM AB! – CINEPLEX Kino in Memmingen

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Vorhang auf – Licht ab! Lichtinszenierung für einen modernen Filmtempel

CINEPLEX Kino in Memmingen

Das Tätigkeitsgebiet der Münchner Innenarchitektin und Designerin Anne Batisweiler ist umfangreich und vielschichtig. Büros und Gastronomiebetriebe, Läden und Verkaufsflächen, Praxen, Ausstellungen und private Wohnwelten gehören dazu. Vor allem aber hat sie sich in einem Bereich weit über die deutschen Grenzen hinaus einen klangvollen Namen gemacht – das Büro Batisweiler gehört zu den führenden Architekturbüros, wenn es um den Umbau oder die Neugestaltung von Lichtspielhäusern geht, Technik inklusive.

Das Royal-Kino, das Atlantis, die Gabriel-Lichtspiele, Constantin Film oder Paramount Pictures in München, der Xinedom in Ulm, das Ambo in Stuttgart, der Cinedom in Köln, das Capitol in Halle, das Ambo in Stuttgart oder das Deutsche Filmhaus in Wiesbaden sind nur einige wenige der vielen Kinos, die ihre Handschrift tragen. Eines der aktuellsten Projekte ist das CINEPLEX in Memmingen, für das neben der Foyer- und Fassadengestaltung auch die komplette Lichtkonzeption geplant und realisiert wurde – unter Einbezug namhafter Leuchtenhersteller wie z.B. Oktalite, Molto Luce oder dem LED-Spezialsten Hansen-Neon. Die ursprüngliche Gebäudehülle war vom Architekten im 2-m-Raster einer wirtschaftlichen Industriearchitektur vorgegeben. Dem Wunsch der Bauherren Helga und Werner Rusch entsprechend sollte diese funktionale Grundstruktur durch ein passendes Gestaltungskonzept eine freundlich-heitere Atmosphäre bekommen und zum neuen Glanz- und Mittelpunkt begeisterter Kinoenthusiasten werden. Neben robusten und pflegeleichten Materialien, einer ausgewogenen Akustik durch absorbierende Flächen an Decken und Wänden wird dieses Konzept vor allem getragen durch eine anmutungsstarke Farb- und Lichtgestaltung, die schon von außen von weitem zu erkennen ist. So greift die Konturenbeleuchtung des deutlich weit nach vorne hinaus ragenden Obergeschosses die Über- und Unterstreichung des CINEPLEX Logos und deren Farbigkeit auf und lässt bereits aus größerer Entfernung die Nutzung des Gebäudes als CINEPLEX-Kinokomplex erkennen.

Die unübersehbare, in rot gehaltene Konturenbeleuchtung wurde von HANSEN-NEON umgesetzt, ein Unternehmen, dass seinen Ursprung in der Entwicklung und Fertigung von EVGs für Neonröhren hat und seit Jahren konsequent auf LED Technik setzt. Für die Konturenbeleuchtung des Obergeschosses kam ein LED Fassadenprofil zum Einsatz, dass sich aus zwei Kunststoffteilen zusammensetzt.
Das untere Kunststoffprofil enthält die gesamte Technik mit LED- Schlauch, Converter und Leitungen, das farbige obere Profil ermöglicht eine schattenfreie und durchgehende Lichtlinie.

15_03_05_Beitragsbil_Licht_02Konturenbeleuchtung über LED-Profil von HANSEN-NEON

15_03_05_Beitragsbil_Licht_04Penedelleuchte LUNA 420 von Oktalite.

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15_03_05_Beitragsbil_Licht_03Pendelleuchten des Typs LUNA 420 von Oktalite beleuchten das Innere des Foyers und die Gänge im Obergeschoss des Kinokomplexes

15_03_05_Beitragsbil_Licht_06Pendelleuchte Romano von Moltoluce setzt unübersehbar dekorative Akzente

15_03_05_Beitragsbil_Licht_07-11Polycarbonatfolie oder Stoffbespannung

15_03_05_Beitragsbil_Licht_13Wandversion Romano

Das Unternehmen Hansen-Neon bietet das 51 mm breite und 53 mm hohe Fassadenprofil in drei verschiedenen Längen (2000, 1000, 500 mm, Sonderlängen möglich), wahlweise ausgestattet mit LEDs in den Lichtfarben Weiß, Blau, Rot, Grün, Gelb und Orange. Die Farben des oberen Kunststoffprofils sind entsprechend identisch (gleiche Nacht-/Tagwirkung, oder Nacht farbig/Tag weiß). Weißes Oberteil und farbige LEDs erzeugen eine pastellfarbene Lichtwirkung. Die Allgemeinbeleuchtung des Gebäudeinneren und die Beleuchtung der Gänge im Obergeschoss erfolgt ausnahmslos durch Pendelleuchten des Typs LUNA 420 von OKTALITE. Die mit einem gerillten Polycarbonatreflektor ausgestatteten Pendelleuchten verfügen über eine integrierte Vorschaltgerätetechnik sowie einen integrierten Wechselreflektor (außer TC-T/E, WFL) und eignen sich insbesondere für großflächige Ausleuchtungen. Die Leuchten werden über Stahlseile abgehängt (Pendellänge 3000 mm, andere Längen auf Anfrage) und können über einen 3-Phasen-Stromschie-nenadapter mit entsprechenden Stromschienen oder direkt an der Decke befestigt werden. LUNA 420 ist wahlweise für TC-T/E, HIT, HAST-TC und HAST Lampen ausgelegt und wird serienmäßig in der Farbe Silber (RAL 9006), strukturpulverbeschichtet, angeboten (andere RAL-Farben auf Anfrage möglich). LUNA 420 verfügt über unterschiedliche Optiken – Super Spot, Spot, Medium Flood, Flood, Wide Flood und Smooth – und kann somit für die vielfältigsten Beleuchtungsaufgaben eingesetzt werden.

Wer das Foyer betritt, dem fallen sofort die schlanken und eleganten Pendelleuchten ROMANO von MOLTOLUCE auf, die zur Beleuchtung des überlangen Thekenbereiches eingesetzt sind – eine grazile Lichtlinie, die deutlich dekorative Akzente in der Halle setzt.

Die Leuchtenserie Romano sorgt mit ihren wabenartig strukturierten Schirmen aus hochwertiger Polycarbonat-Lichtfolie „Serpentine“ in den Farben Weiß, Amber oder Rot für eine angenehm warme Lichtstimmung. Die in ihrem Design sehr ästhetisch wirkende Leuchte ist in den Ausführungen Nickel oder Chrom erhältlich, es stehen bei einem Durchmesser von 158 mm drei unterschiedliche Längen zur Verfügung – 175, 400 und 600 mm. Ausgestattet ist die Leuchte mit einer E27 Fassung für max. 75 Watt. Der Leuchtenschirm aus Polycarbonatfolie ist äußerst robust und pflegeleicht und eignet sich damit bestens für den Einsatz im Objektbereich.

Eher für den Wohnbereich gedacht sind die verwandten Modelle „Romano Ponge“, bei denen die Leuchtenschirme aus edlem Stoff in den Farben Weiß oder Beige bespannt sind.

Für die Kennzeichnung der Saalnummern ließ sich das Team um die Innenarchitektin Anne Batisweiler etwas Besonderes einfallen: Das Unternehmen Molto Luce aus Wels in Österreich bietet die Serie „Romano“ auch als Wand-/ Decken- und als Tisch-/ Stehversion an. Für die Auszeichnung der Saalnummern wurden die Wandversionen mit ihrem Schirm aus Polycarbonat nachträglich bedruckt. So sorgte man nicht nur für ein durchgängiges Erscheinungsbild, die quadratischen, 650 x 650 mm messenden Leuchten und Saalnummern sind so auch aus weiter Entfernung zu erkennen.

15_03_05_Beitragsbil_Licht_12Leuchte Romano mit Schirm aus hochwertiger Polycarbonatfolie

15_03_05_Beitragsbil_Licht_14Auch von weitem gut sichtbar: die Saalnummern, bedruckt mit Folie auf der Wandversion Romano beschichtet

Lebenslauf:

Anne Baitsweiler, geboren 1962, Studium der Innenarchitektur an der Fachhochschule Rosenheim (FHR) Abschluss als Dipl.-Ingenieur (FH)
Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste (HdK) Berlin, Abschluss als Dipl.-Designer
Stipendiatin der Friedrich-Naumann-Stiftung (FNS)
Freiberuflich / selbständig tätig seit 1990
Diverse Lehraufträge an der FH Rosenheim / Hochschule für Film und Fernsehen München (HFF) / Fachhochschule München (FHM)
Vertrauensdozentin / Mitglied im Auswahlausschuss der Friedrich-Naumann-Stiftung (FNS)
Mitglied im BDIA (Bund Deutscher Innenarchitekten)

Anne Batisweiler Dipl.-Ing. (FH) / Dipl.-Designer
Büro Kino· Planung· Batisweiler, München

Objektinformationen

Bauherr: Helga und Werner Rusch, Memmingen
Innenarchitekt: Neugestaltung, Lichtplanung: Anne Batisweiler, München
Elektroplanung: IB Herma & Partner, Lenggries

Eingesetzte Leuchten:
Oktalite Lichttechnik GmbH, Köln
www.oktalite.com

Molto Luce, Wels/Österreich
www.moltoluce.com

Neon-Hansen, Haselund
www.hansen-led.de

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Beitrag in LICHT – 03/2010
Verlag: Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG
www.lichtnet.de