Vorhang auf, Film ab

Innovatives Design- und Beleuchtungskonzept für zwei Lichtspielhäuser

Das Tätigkeitsgebiet der Innenarchitektin und Designerin Anne Batisweiler ist umfangreich und vielschichtig: Büros, Gastronomiebetriebe, Läden, Praxen, Ausstellungsflächen, Privathäuser. Vor allem aber hat sie sich in einem Bereich weit über die deutschen Grenzen hinaus einen klangvollen Namen gemacht – das Büro Batisweiler gehört zu den führenden Architekturbüros, wenn es um den Umbau oder die Neugestaltung von Lichtspielhäusern geht − Technik inklusive. Das Royal-Kino, das Atlantis, die Gabriel-Lichtspiele, Constantin Film oder Paramount Pictures, der Cinedom in Ulm, das Ambo in Stuttgart, der Cinedom in Köln, das Deutsche Filmhaus in Wiesbaden und das Cineplex in Memmingen gehören dazu. Zu den aktuellsten Projekten zählen der Münchner Gloria-Palast und das Museum-Lichtspiele, beide in München.

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Horror ist hier Kult
Das „Museum-Lichtspiele“ ist das legendäre Münchner Kultkino: Seit fast 40 Jahren läuft hier jede Woche die „Rocky Horror Picture Show“. Mit über 100 Jahren ist dieses berühmt-berüchtigte Lichtspielhaus allerdings in die Jahre gekommen und musste dringend einer Renovierung unterzogen werden. Im Mittelpunkt dieser Arbeiten stand der Umbau des Kino-Foyers mitsamt der alten Theke, die überflüssigerweise einen Engpass im Foyer und damit lange Besucherschlangen bildete. „Das Hauptanliegen bei der Renovierung bestand darin“, so Anne Batisweiler, „den Look des alten Horrorschlosses wieder zu finden, allerdings in moderner Interpretation.“ Diesem Anliegen folgend wurde die Theke in ein schwarz-rotes Mieder gesteckt. Die Frontplatten werden dabei mit Hilfe schwarzer Schnüre in Form gehalten. Für die Beleuchtung der Theke (Gesims, Rückblende und Sockel) kommen RGB LED-Profile mit 14,1 W/lfm zum Einsatz. Rotes, blaues und pinkfarbenes Licht im Wechsel schaffen eine sinnliche Atmosphäre. Bei den Decken- und Thekeneinbauleuchten fiel die Entscheidung zu Gunsten von Spots mit je 6 x Power LED 1 W, 3000 K, 680 lm. Um den Eindruck des Horrorschlosses noch weiter zu unterstützen, wurden spezielle Wandkandelaber und Kronleuchter entworfen und vom Modellbauer realisiert. Auch sie verwenden LED-Module. Goldene Säulen und Halbsäulen, verschnörkelte Spiegel, gemalte Zitate aus dem Film über dem Eingang zum Rocky-Horror-Saal sowie an den Filmplakaten herunter laufendes Pech verstärken das leicht gruselige, dennoch amüsante Gesamtbild.

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Mondän und glamourös
In den 1950er und 60er Jahren trafen sich hier die Filmstars aus aller Welt zu prachtvollen Filmpremieren. Der „Gloria-Palast“, mit dem sich Ilse Kubaschewski − die Grande Dame des Kinos − ihren lange gehegten Traum vom eigenen Lichtspielhaus erfüllte, war das Mekka für Glanz und Glamour, für die Schönen, Reichen und Berühmten des Deutschen Films. Zu der mondänen Ausgestaltung des Kinos gehörten auch beeindruckende Wasserspiele mir farblich wechselndem Licht, deren Fontänen von einem Orgelspieler auf seinem Instrument musikalisch untermalt wurden, bevor der Vorhang aufging.Auch an diesem Kino nagte der Zahn der Zeit, bis die Münchner Innenarchitektin und Designerin Anne Batisweiler mit dem Umbau des Lichtspielhauses beauftragt wurde.

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Eines war ihr schnell klar, nämlich die Idee der Wasserspiele wieder aufzugreifen. So entstanden Wand- und Deckenleuchten aus Licht reflektierenden Strasssteinen und Glasklunkern, die Wassertropfen gleich ihr Licht in Form kleiner Lichtpunkte auf die Wände und in den Raum streuen – im Foyer ebenso wie in den Gängen und dem Kinosaal. Die pompös wirkenden Leuchten treffen auf dunkelrote Teppiche und perlmuttschimmernde Wände im zarten Champagnerton und werden unterstützt von einer indirekten Beleuchtung über Vouten und Lisenen. Die Fronten der Theken präsentieren sich im Swing der 50er Jahre, gepolstert, gesteppt und mit Strasssteinen versehen.Auch die Gestaltung des Kinosaals setzt neue Akzente: Hochfloriger, dunkelbrauner Teppich, extra breite, speziell entworfene Ledersessel, klappbare Tischchen und auf Wunsch Kissen und Decken sorgen für eine Kinoerlebnis auf höchstem Niveau. Wenn sich dann die beiden in Rot und warmem Weiß gehaltenen Vorhänge öffnen, heißt es „Film ab“.

 

Publikation:PRESS LIGHT
Autor: FACTLIGHT PR
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