Gloria Palast München
Mit den Entwürfen, Umbauten und Planungen von über 30 Lichtspielhäusern konnte sich das Architekturbüro Batisweiler über die Landesgrenzen hinaus einen Namen machen. Zu den aktuellsten Projekten des Büros zählt der Umbau des Gloria Palastes in München.
Die Kombination aus Stoffen, Farben und Beleuchtung verleiht dem Interieur ein mondänes Ambiente
Ilse Kubaschewski, die Gründerin der Gloria-Filmverleih GmbH, eröffnete das Kino 1956 inmitten von München am Karlsplatz und erfüllte sich damit einen lang gehegten Traum. Damals galt der Gloria Palast mit 800 Sitzplätzen als Münchens modernstes Filmtheater und war häufig Schauplatz prachtvoller Filmpremieren. Für Begeisterung sorgten schon vor den Vorstellungen die in der Bühne eingebauten, farbig illuminierten Wasserspiele, deren Fontänen zusätzlich musikalisch untermalt wurden.
Nach dem Umbau fasst der Kinosaal nun 230 Plätze
Bei der Neugestaltung des Kinos griff Anne Batisweiler die Idee der Wasserspiele in den Wand- und Deckenleuchten des Foyers, der Gänge und Kinosäle wieder auf:
Die Leuchten bestehen aus reflektierenden Strasssteinen und Glasklunkern, die das Licht wie Wassertropfen in kleinen Lichtpunkten auf die Wände streuen. Eine indirekte Beleuchtung über Vouten und Lisenen ergänzt das satte Dunkelrot des Teppichbodens und das sanfte Perlmutt der Wände. Gesteppte Polster verkleiden die Thekenfronten, deren Konturen und Sockel beleuchtet sind.
Die mondäne Gestaltung zieht sich bis in den Kinosaal: Sein Boden ist von einem dunkelbraunen, hochflorigen Teppichboden überzogen. Extra breite, edle Ledersessel mit klappbaren Tischchen fügen sich in diese Farbigkeit elegant ein. Hinter roten und weißen Vorhängen befindet sich eine hinterleuchtete Bühne.
Beitrag in AIT 09/2014
Autorin: Vera Cramer
Verlag: Verlagsanstalt Alexander Koch GmbH
www.ait-xia-dialog.de